Gerät das Projekt Libra ins Wanken? Gemeinsam mit einigen Partnern will Facebook in naher Zukunft eine eigene Kryptowährung ins Leben rufen, welche die Bezeichnung Libra trägt. Neben einigen weiteren Partnern sind auch die global tätigen Kreditkartenemittenten Visa und Mastercard an dem Projekt beteiligt. Jetzt stellen diese zwei Unternehmen eine Beteiligung allerdings auf den Prüfstand.

Deutliche Kritik an der Digitalwährung Libra

Ein wesentlicher Grund dafür, dass einige Partner mittlerweile eine Beteiligung am Projekt Libra überdenken, dürfte die teilweise heftige Kritik an der geplanten Kryptowährung sein. Nicht nur die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard sollen angeblich über eine Beteiligung nachdenken, sondern ebenfalls weitere Finanzpartner. Dazu gehören laut Bloomberg unter anderem der Online-Bezahldienst PayPal, wie bild.de schreibt.

Hoheit der Notenbanken gefährdet?

Ein wesentlicher Kritikpunkt an der geplanten Digitalwährung kommt von Seiten der Finanzaufseher. Diese sind zum Teil der Auffassung, dass die Digitalwährung in die Hoheit der Notenbanken eingreifen könne. In dem Zusammenhang wird ebenfalls befürchtet, dass der Fonds, in den das Geld beim Kauf von Libra fließt, die Geldmärkte beeinflussen könne. Grund für die Befürchtungen sind natürlich die sehr hohen Nutzerzahlen des Social-Networks.

Treffen der Projekt-Mitglieder

Am Donnerstag haben sich die Libra-Partner in den USA geplant. Bei diesem Treffen sollte es insbesondere darum gehen, ob weiterhin alle Partner am Projekt beteiligt sind und welche Schritte als nächstes folgen sollen. Was dabei herausgekommen ist, ist noch nicht bekannt. Derartige Treffen gab es in der Vergangenheit bereits öfter, zum Beispiel Ende des vergangenen Monats. Dort hatte Facebook-Chef Mark Zuckerberg unter anderem zugesichert, die Digitalwährung nur unter der Voraussetzung an den Markt zu bringen, dass die zuständigen US-Behörden ihre Erlaubnis erteilen.

Manche Staaten lehnen die geplante Digitalwährung bereits jetzt ab. Dazu zählen unter anderem Frankreich und Deutschland. Klar scheint aktuell lediglich, dass die Einführung von Libra noch nicht so sicher ist, wie es noch vor einigen Wochen den Anschein hatte.

Die Zweifel an Libra sind übrigens einer der Hauptgründe für den Einbruch des Bitcoin-Kurses in den vergangenen Wochen. Lesen Sie dazu auch: Ist noch mit dem Bitcoin zu rechnen oder neigt sich der Hype dem Ende entgegen?

veröffentlicht von Jörn

Jörn Brien ist Chefredakteur und Betreiber von Die Wirtschaftsnews – deinem Ratgeber für Aktien und Kryptowährungen. Der Journalist arbeitet(e) für verschiedene namhafte Publikationen in Deutschland und Österreich, darunter Golem, Kurier, t3n, e-media, Futurezone und pressetext. Darüber hinaus betreibt er den Online-Buchshop Meine Buchhandlung Wien und mehrere Facebook-Gruppen sowie Blogs.